Neue Umweltgenehmigung

Sus Campiniae

Im März 2018 zog der Staatsrat die 2015 erteilte Umweltgenehmigung für Sus Campiniae zurück, da der Standort des Produktionsbetriebs im betreffenden Gewerbegebiet neben dem Friedhof von Oevel durch die damalige flämische Ministerin für Umwelt, Natur und Landwirtschaft, Joke Schauvliege nicht ausreichend begründet worden war. Der Staatsrat befand, es sei nicht hinreichend erläutert worden, warum die Aktivitäten in dem Gewerbegebiet neben dem Friedhof stattfinden sollten.

Im Dezember 2018 beschloss Ministerin Schauvliege trotz ausschließlich positiver Empfehlungen aller konsultierten unabhängigen Umwelteinrichtungen (regionale Kommission für Umweltgenehmigungen, Agentur für Straßen und Verkehrswesen, flämisches Departement für Umwelt und flämische Umweltgesellschaft), auf eine ergänzende Begründung zur Umweltgenehmigung zu verzichten.

Diese Entscheidung kam für uns überraschend, denn wir haben uns immer nach Kräften bemüht, die Auswirkungen des Produktionsbetriebs auf die Umgebung auf ein möglichst geringes und akzeptables Maß zu begrenzen. Darüber hinaus hatte der Rat für Genehmigungsanfechtungen bereits im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens abschließend geurteilt, dass die Anwesenheit von Sus Campiniae in dem Gewerbegebiet durchaus gerechtfertigt ist.

Nach konstruktiven Gesprächen mit mehreren beteiligten Akteuren haben wir am 18. Februar 2019 beim Ausschuss der Provinz Antwerpen eine neue Umweltgenehmigung beantragt. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Antrags ist die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), die von unabhängigen Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen durchgeführt wurde: Luftqualität, Lärmschutz, Mobilität, Grund- und Abwasser, Boden sowie Fauna & Flora. Da der Betrieb bereits seit der Gründung im Jahr 2017 lief, war es im Rahmen der neuen UVP möglich, die Prognosen aus der vorigen UVP (vor dem Bau der Produktionsstätte) anhand der aktuellen, tatsächlichen Situation zu überprüfen.

Natürlich wurden auch vor dem Bau bereits die für die Erfüllung der aktuellen strengen Rechtsvorschriften erforderlichen Maßnahmen ergriffen. Der neue Antrag umfasste darüber hinaus zusätzliche Maßnahmen zur weiteren Reduzierung der Auswirkungen auf die nähere und weitere Umgebung in Form von neuen Investitionen. Vorgesehen waren konkret zusätzliche Luftwäscher für die Stallbelüftung, eine weitere Optimierung der vorhandenen Luftwäscher, der Einbau eines Biofilters für die Wasseraufbereitung sowie der Bau einer neuen Zufahrtsstraße mit Grünpuffer für die Anlieferung der Schweine.

Am 18. Juli 2019 wurde die Umweltgenehmigung für Sus Campiniae vom Ausschuss der Provinz Antwerpen aufgrund der positiven Empfehlungen der verschiedenen unabhängigen Einrichtungen sowie der regionalen Kommission für Umweltgenehmigungen (POVC) einstimmig erteilt. Wir freuen uns über diese einstimmige Entscheidung und das damit ausgesprochene Vertrauen. Wir können dadurch den Betrieb mit minimalen Auswirkungen auf die nähere und weitere Umgebung aufrechterhalten. Weitere Informationen dazu finden Sie in der zugehörigen Pressemitteilung.

Weitere Informationen über unsere zusätzlichen Investitionen finden Sie unter der Rubrik „Investitionen“.
Unter „UVP“ erfahren Sie mehr über den Inhalt der Umweltverträglichkeitsprüfung.
Die Rubrik „Verfahren“ enthält Informationen über das Antragsverfahren für die neue Umweltgenehmigung.

Unserem Antrag auf erneute Erteilung einer Umweltgenehmigung wurde vom Ausschuss der Provinz Antwerpen am 5. April d. J. vollumfänglich stattgegeben. Wie üblich wurde von der Gemeinde Westerlo im Rahmen des Verfahrens eine 30tätige Öffentlichkeitsbefragung organisiert. In diesem Zusammenhang fand am 2. Mai im Saal „De Biehal“ in der Sint-Michielsstraat 8 in Oevel eine Infoveranstaltung statt. Dabei haben wir den Antrag detailliert erläutert. Wir legen Wert auf Ihre Meinung und nehmen Ihre eventuellen Sorgen ernst – genau wie wir es immer getan haben. Nach Bestätigung der Vollständigkeit des Antrags hatte der Ausschuss der Provinz Antwerpen 120 Kalendertage Zeit, über unseren Antrag auf eine Umweltgenehmigung zu entscheiden.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) stellte einen wesentlichen Teil unseres Antrags auf eine neue Umweltgenehmigung dar. Dabei handelt es sich um eine Prüfung, die von unabhängigen Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen durchgeführt wird: Luftqualität, Lärmschutz, Mobilität, Grund- und Abwasser, Boden sowie Fauna & Flora. Bei der neuen UVP mussten wir uns nicht – wie bei der ursprünglichen UVP vor dem Bau des Produktionsbetriebs – nur auf Prognosen verlassen. Die Messungen der unabhängigen Experten während des Betriebs lieferten ein konkretes und genaues Bild von den möglichen Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umgebung.

Hier finden Sie weitere Informationen über die einzelnen Bestandteile der UVP.

Angaben zu den Bereichen „Luftqualität“ und „Mobilität“ sind in der Rubrik „Investitionen“ enthalten.

Lärmschutz:
Wo Bewegungen und Aktivitäten stattfinden, entsteht auch Lärm. Die Wasseraufbereitungsanlage und die Lastwagen für die Transporte zum Produktionsbetrieb sind in unserem Fall die wichtigsten Lärmquellen. Messungen haben gezeigt, dass die Lärmbelastung für die Umgebung fast ausschließlich von der Autobahn E313 ausgeht. Unser Betrieb hat also so gut wie keine Auswirkungen auf das gesamte Lärmklima.

Grundwasser:
Wasser spielt bei unseren Aktivitäten eine wichtige Rolle. Schließlich bemühen wir uns um eine optimale Hygiene. Aus einer Tiefe von knapp 90 m pumpen wir das Grundwasser selbst nach oben. Studien haben gezeigt, dass sich dadurch keine Auswirkungen auf die Menge und die Qualität des Grundwassers ergeben. Durch verschiedene Maßnahmen zur Wassereinsparung ist gewährleistet, dass nicht mehr Grundwasser gefördert wird, als für die Einhaltung unserer anspruchsvollen Qualitäts- und Hygienevorgaben notwendig ist.

Abwasser:
Das anfallende Abwasser wird bei uns in einer eigenen biologischen Aufbereitungsanlage gereinigt. Ein Großteil des Abwassers erreicht dadurch wieder Trinkwasserqualität und kann dann erneut in der Produktion verwendet werden. Das restliche, ebenfalls gereinigte Abwasser wird in den Zandvoortloop eingeleitet. Überschwemmungen sind nicht zu befürchten, da das Abflussgebiet der Wasserläufe groß genug ist. Sollten sich bei extrem starken Niederschlägen dennoch Probleme ergeben, ermöglicht es das flexible System, die Einleitungen für eine bestimmte Zeit auszusetzen.

Fauna & flora:
Da unser Produktionsbetrieb sich in einem Gewerbegebiet befindet, ergeben sich keine oder nur zu vernachlässigende Auswirkungen auf Fauna und Flora. Darüber hinaus gibt es in einem Umkreis von 2 km um den Betrieb keine Naturdenkmäler oder Naturschutzgebiete.

Boden:
Die von einer unabhängigen Einrichtung durchgeführte Bodenuntersuchung hat ergeben, dass der Betrieb von Sus Campiniae keine bzw. nur zu vernachlässigende Auswirkungen auf die Bodenqualität, die Bodennutzung und die Bodeneignung hat.

Aufgrund der Empfehlungen der unabhängigen UVP-Experten und unserer Erfahrungen aus der Praxis haben wir uns zu einigen zusätzlichen Investitionen entschlossen Diese wurden auch in den Antrag aufgenommen (vor allem in Bezug auf die Luftqualität und die Mobilität).

Luftqualität:

Einbau zusätzlicher Luftwäscher für die Ventilationsluft in den Ställen
Wir verstehen, dass eines der wichtigsten Bedenken der Anwohner den Geruchsemissionen gilt. Nach eingehenden Untersuchungen und Beratungen mit einem anerkannten Sachverständigen für dieses Thema haben wir uns deshalb für die Anschaffung zusätzlicher Luftwäscher entschieden, die die Geruchsemissionen in die Umgebung weiter verringern werden. Darüber hinaus wird der vorhandene Luftwäscher weiter optimiert.

Entwurfsskizze der neuen Luftwäscher für die Ställe

Einbau eines Biofilters für die Wasseraufbereitung
Im Gebäude für die Wasseraufbereitung wird ein Biofilter eingebaut. Dieser wird mögliche Geruchsemissionen durch die Wasseraufbereitung weiter reduzieren.

Entwurfsskizze des Biofilters für die Wasseraufbereitung

Mobilität

Bau einer neuen Zufahrtsstraße für die Anlieferung von Schweinen
In Zukunft werden die Schweine für unseren Betrieb nicht mehr über die vorhandene Zufahrtsstraße angeliefert. Parallel zu dieser wird eine neue Straße mit direkter Anbindung an die Nijverheidsstraat entstehen. Die neue Zufahrtsstraße wird außerdem mit einem Grünpuffer versehen.

Entwurfsskizze der Zufahrtsstraße mit Grünpuffer

Wir sind davon überzeugt, dass Sus Campiniae durch diese zusätzlichen Investitionen die Auswirkungen auf die Umwelt auch in Zukunft auf ein Minimum begrenzen und über 100 Menschen einen sicheren Arbeitsplatz bieten kann.

Noch mehr Informationen enthält unser Unternehmensfilm.